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Historisches

Landschaftpflege 1
Landschaftpflege 2

„Unberührte Natur“ wird meist mit Artenreichtum und einem schönen Landschaftsbild mit unterschiedlichen Lebensräumen verknüpft. Wer kann sich schon vorstellen, dass Naturlandschaft für Mitteleuropa ein einheitliches, „langweiliges“ Waldland bedeuten würde?

Was wir kennen und schätzen ist die von Menschen veränderte, genutzte, offene und abwechslungsreiche Kulturlandschaft. Rund ein Drittel aller heimischen Pflanzen- und Tierarten sind von der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung abhängig.

 

Vor etwa 8.000 Jahren ging der Mensch vom Nomadentum mit Sammeln und Jagen zur sesshaften, planmäßigen Lebensmittelerzeugung über. Rodungsperioden (Abb.2) im 12. Jh. und in der ersten Hälfte des 14. Jh., in denen man dem Wald von unten und oben her zu Leibe rückte, haben jenes Siedlungs- und Kulturlandschaftsbild unserer Heimat geschaffen, das sich bis heute zumindest im Gebirge kaum verändert hat.

 

In der Regel wurden auf einem mitteleuropäischen Bauernhof sowohl Ackerbau als auch Viehzucht in Subsistenzwirtschaft (Selbstversorgung) betrieben. Jedes Fleckchen Erde musste nach Möglichkeit genutzt werden (Abb.3), und auch der Wald wurde in die landwirtschaftliche Nutzung mit einbezogen. Streu wurde vom Waldboden gerecht und zusätzliches Futter durch „Schnaiteln“ gewonnen.

Im Bestreben, den Ertrag der Feldfrüchte zu steigern, wurden dem Wald und den Wiesen Nährstoffe entzogen und über den Umweg von Tier- und Menschenmagen den Äckern als Wirtschaftsdünger zugeführt. Gerade diese Wirtschaftsweise, bei der mehr Land genutzt werden musste als heute und die Böden ausgelaugt wurden, brachte eine enorm hohe Arten- und Lebensraumvielfalt hervor.

 

Ausgangspunkte großflächiger Rodungen waren früher häufig ehemalige Waldweideflächen (Abb.5). Hier wurde durch langfristige Beweidung der Wald aufgelockert, ein Unterwuchs zur Beibehaltung der Waldweidewirtschaft fehlte weitgehend. Büsche und kleinere Bäume wurden Anfangs durch die Kleinwiederkäuer Schaf und Ziege verbissen und zurückgedrängt.

 

Ziegen wurden dabei meist als erste Tierrasse in den Wald getrieben (Abb.6), dann folgten die Schweine und erst nach einer gewissen Auflichtung wurden Schafe und Rinder in das Gehölz getrieben.

 

Waldfreie Bereiche wurden zuerst als Acker genutzt und erst nach einer Aushagerung entstanden daraus einmähdige Wiesen. Erst ab dem 19. Jhdt. konnten diese Wiesen durch Aufdüngung als Mehrschnittwiesen genutzt werden.

Landschaftpflege 3
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„Unberührte Natur“ wird meist mit Artenreichtum und einem schönen Landschaftsbild mit unterschiedlichen Lebensräumen verknüpft. Wer kann sich schon vorstellen, dass Naturlandschaft für Mitteleuropa ein einheitliches, „langweiliges“ Waldland bedeuten würde?

Was wir kennen und schätzen ist die von Menschen veränderte, genutzte, offene und abwechslungsreiche Kulturlandschaft. Rund ein Drittel aller heimischen Pflanzen- und Tierarten sind von der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung abhängig.

 

Vor etwa 8.000 Jahren ging der Mensch vom Nomadentum mit Sammeln und Jagen zur sesshaften, planmäßigen Lebensmittelerzeugung über. Rodungsperioden (Abb.2) im 12. Jh. und in der ersten Hälfte des 14. Jh., in denen man dem Wald von unten und oben her zu Leibe rückte, haben jenes Siedlungs- und Kulturlandschaftsbild unserer Heimat geschaffen, das sich bis heute zumindest im Gebirge kaum verändert hat.

 

In der Regel wurden auf einem mitteleuropäischen Bauernhof sowohl Ackerbau als auch Viehzucht in Subsistenzwirtschaft (Selbstversorgung) betrieben. Jedes Fleckchen Erde musste nach Möglichkeit genutzt werden (Abb.3), und auch der Wald wurde in die landwirtschaftliche Nutzung mit einbezogen. Streu wurde vom Waldboden gerecht und zusätzliches Futter durch „Schnaiteln“ gewonnen.

Im Bestreben, den Ertrag der Feldfrüchte zu steigern, wurden dem Wald und den Wiesen Nährstoffe entzogen und über den Umweg von Tier- und Menschenmagen den Äckern als Wirtschaftsdünger zugeführt. Gerade diese Wirtschaftsweise, bei der mehr Land genutzt werden musste als heute und die Böden ausgelaugt wurden, brachte eine enorm hohe Arten- und Lebensraumvielfalt hervor.

 

Ausgangspunkte großflächiger Rodungen waren früher häufig ehemalige Waldweideflächen (Abb.5). Hier wurde durch langfristige Beweidung der Wald aufgelockert, ein Unterwuchs zur Beibehaltung der Waldweidewirtschaft fehlte weitgehend. Büsche und kleinere Bäume wurden Anfangs durch die Kleinwiederkäuer Schaf und Ziege verbissen und zurückgedrängt.

 

Ziegen wurden dabei meist als erste Tierrasse in den Wald getrieben (Abb.6), dann folgten die Schweine und erst nach einer gewissen Auflichtung wurden Schafe und Rinder in das Gehölz getrieben.

 

Waldfreie Bereiche wurden zuerst als Acker genutzt und erst nach einer Aushagerung entstanden daraus einmähdige Wiesen. Erst ab dem 19. Jhdt. konnten diese Wiesen durch Aufdüngung als Mehrschnittwiesen genutzt werden.

 

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Historische Tierhaltung

Weidenutzung der höchsten Almregionen

Bis vor wenigen Jahrzehnten hielten der Großteil aller Grünlandbetriebe unterschiedliche Tierarten. Der Grund dafür lag nicht nur darin um eine Selbstversorgung mit unterschiedlichen Produkten zu gewährleisten, Ziel war auch eine bestmögliche Grünlandnutzung und arbeitszeitschonende Weidewirtschaft.

 

Das sich unsere Bauern bis vor 2 bis 3 Generationen neben Rindern auch Pferde, Schafe und Ziegen sowie in geringem Maße auch Schweine hielten ist nicht nur dem Umstand der weitgehenden Selbstversorgung mit Fleisch und Milchprodukten sowie der schwierigen Haltbarmachung dieser Produkte zuzuschreiben. Sicherlich einer der Hauptgründe waren die möglicht vollständige Ausnutzung der ohnedies sehr begrenzen Futterressourcen während der Vegetationszeit und das mangelnde Winterfutter.

 

In den Frühlingsmonaten wurden von den Rindern die Hutweiden in den Tallagen beweidet bis sie bei Ausaperung der Bergregion über Waldweidenutzung möglichst rasch auf die Almen getrieben wurden. Im Herbst erfolgte dann eine Nachwiede der Mähflächen. Pferde und Ochsen dienten als Arbeitstiere und erhielten Futter von hofnahen Flächen, darunter oft sogenanntes Rossheu von Feuchtstandorten. Das Futter der Schweine bestand neben Nahrungsabfällen vor allem aus Ampfer (Saublätsch'n) der oft eigens in sogenannten Ampergärten kultiviert wurde und Futter aus Waldweidewirtschaft. Die Hauptaufgabe der Ziegen lag in der Milchversorgung der Bauersleut samt Gesinde während der Sommermonate. Das Futter der Ziegen bestand vorwiegend aus Laub und Reisig aus ausgeklügelter Futterlaubwirtschaft (Buchtipp: Laubgeschichten von M. Machatschek erschinen im Böhlau Verlag Wien). Ebenso wurden die Ziegen im Frühjahr und Herbst auf Hutweiden und Almen getrieben um hier vorrangig Gehölze zu verbeisen. Nach der Ziegenbeweidung folgte meist ein Weidegang mit Schafen die nun das frische Grünfutter der freigestellten Weidenflächen nutzten. Im Sommer waren die Schafe meist in den höchsten Almlagen.

 

Besondere Schwierigkeiten hatte man mit der ausreichenden Futterversorgung des Viehs während der Wintermonate. Grundsätzlich wurde allen Nutztieren Schnaitelheu verabreicht. Unter Schnaitelheu verstanden die Bauern Laub von vorwiegend Bergahorn, Gemeiner Esche und Fichtenreisig. Ebenso wurde im Herbst das Falllaub der Laubmischwälder gerecht und im Winter dann verfüttert. Das Wiesen- und Bergmahdheu wurde vor allem für die Rinder, Kälber und Pferde aufgespart, obwohl diese ebenfalls vom Laubheu eine Ration bekamen. Neber der Nährfunktion hatte Futterlaub auch eine Bedeutung zur Parasitenbekämpfung. Auch wurde Durchfall der Tiere damit bekämpft und die Fresslust der Tiere wurde durch Laubgabe gesteigert (Machatschek 2002).

 

Erst das Einsetzen der Mechanisierung in der Landwirtschaft um 1950 führte zur Spezialisierung in der Tierhaltung. Nur mit Hilfe von Maschinen war es möglich größere Flächen rasch und effizient zu bewirtschaften. Ab dieser Zeit stieg auch die Anzahl der gehaltenen Tiere pro Hektar Grünland enorm und durch bessere Düngemöglichkeit (Einsatz von Handelsdünger aber auch in erster Linie wesentlich größere Wirtschaftsdüngermengen) konnte der Ertrag von Wiesen vervielfacht werden. Ab diesem Zeitpunkt kam es jedoch zur Unternutzung von Grenzertragsstandorten.

 

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Kontakt

Landesverband Bayerischer
Schafhalter e.V.
Senator Gerauer Str. 23 a
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Telefon (089) 536226
Fax (089) 5439543

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