Wolle

Bei Wolle wird draufgezahlt

Nur ca. 2 Prozent ihres Einkommens erzielen Schafhalter heute aus dem Woll- und Fellverkauf. Seit den 1990er Jahren erfolgte ein regelrechter Preisverfall bei Wolle. Statt früher 1,80 bis 2,30 Euro/kg Schweißwolle erzielen Schafhalter heute nur noch 0,50 bis 1,20 Euro/kg Wolle, je nach Qualität (Farbe, Feinheit, Ausgeglichenheit). Die Schurkosten pro Schaf betragen ca. 3,80 Euro und liegen oft über dem Wollerlös. Ungefähr 95 Prozent der in Deutschland verarbeiteten Wollen sind Importwollen.

 

Mit ihren einzigartigen Eigenschaften (gute Wärmedämmung, feuchtigkeitsbindend, schwer entflammbar) dient Schafwolle zur Herstellung von Bekleidung, als Dämmstoff oder als einfacher und umweltfreundlicher Luftfilter. Medizinisch gegerbte Schaf- und Lammfelle werden gern als Schlafunterlage und bei Körper- und Muskelverspannungen sowie Allergien, Nervenschmerzen und Rheuma genutzt. Derzeit ist vor allem beim Thema Wolle als Dünger viel Bewegung zu verzeichnen. Durch seine hervorragenden Eigenschaften, der Inhaltsstoffe und die Vermeidung von Nitrateintragung, wird hier auch für die Zukunft ein Markt entstehen.

 

Zusätzlich können regionale Arbeitsgemeinschaften besonders mit heimischen Produkten eine große Käuferschicht erreichen. Auch deutsche Merinowolle bekommt aufgrund ihrer hohen Qualität und der tierschonenden Gewinnung immer mehr Zuspruch. In Australien und Neuseeland wird bei den Feinwollmerinos häufig das sog. „Mulesing“ angewandt. Hierbei werden den Tieren die Hautfalten rund um den Schwanz und After entfernt. Dies geschieht meist ohne Betäubung. In Deutschland ist diese Praxis strengstens verboten und aufgrund der Haltungsbedingungen und Zucht der Tiere auf wenige Hautfalten auch nicht notwendig.

 

Wer Wert auf Tierschutz legt kauft deshalb Produkte aus bayerischer Erzeugung.